Daniel Kehlmann „Tyll“

Taschenbuch
480 Seiten
In Daniel Kehlmanns spannenden und sehr unterhaltsamen Roman wird die Figur des allseits bekannten Schelmen Till Eulenspiegel in die Zeit des Dreißigjährigen Krieges versetzt. Tyll wächst als der Sohn eines forschenden und heilkundigen Müllers auf, der seiner Zeit weit voraus ist. Das macht ihn verdächtig, als zwei durchreisenden Jesuiten auf den Vater aufmerksam werden und Befragungen im Dorf anstellen, finden sich bald belastende Zeugen, die den Müller der Hexerei bezichtigen, ihm wird der Prozess gemacht. Nach der Hinrichtung des Vaters muss Tyll fliehen, zusammen mit der Bäckerstochter Nele schließt er sich dem Gaukler Pirmin an.Bei ihm durchläuft er eine harte Schule und erlernt das notwendige Handwerk , um sein Leben als Narr bestreiten zu können. Fortan reist er durch das von Krieg, Hungersnöten, geplagte Land und treibt seinen Spaß mit den einfachen Leuten und verspottet die Obrigen. Seine Wege kreuzen sich mit vielen Persönlichkeiten jener Zeit , deren Namen in Geschichtsbüchern noch zu finden sind . So zeichnet der Autor sprachgewaltig und atmosphärisch dicht ein Panorama des Dreißigjährigen Krieges, die Verheerungen die dieser Glaubenskrieg im Lebensalltag der Menschen anrichtete. Ein sehr empfehlenswertes Buch, dass Lust macht sich vertiefend mit der Geschichte des Dreissigjährigen Krieges zu beschäftigen.