Andreas Rödder, Der verlorene Frieden
Mit dem Fall der Mauer 1989 waren die Hoffnungen auf eine Zeitenwende groß, die demokratischen Werte würden sich weltweit durchsetzen. Während das Machtsystem des Ostblocks zerbrach, sich die meisten ehemaligen Mitgliedsstaaten nach Westen orientierten und somit der Westen expandierte, entstand für die Ukraine und Georgien ein Machtvakuum. Auch ist es nicht gelungen Rußland in die veränderte Lage mit einzubeziehen. Die Hoffnungen, dass die Mächte im Osten sich der neuen Entwicklung nicht entziehen können, hat sich nicht eingestellt. Ganz im Gegenteil, die revanchistischen Staaten Rußland und China empfanden die zu Gunsten des Westens gelaufene Entwicklung als Demütigung. Das extremste Beispiel ist das Scheitern des Demokratieexports nach Afghanistan. Der Westen muss im Innern wachsam gegen Putinpropaganda und Desinformation sein und nach außen die Grenzen verteidigen. Seit Trump sind die Karten neu gemischt, der weitere Verlauf ist noch nicht klar erkennbar. Die Wirtschaft des Westens befindet sich in einer globalen Abwartesituation. Das Buch von Andreas Rödder überzeugt mit seinen Faktenanalysen und seinem nüchternen Blick auf die globalen Herausforderungen unserer Zeit. C.Beck Verlag 2024/ 240 Seiten