Nava Ebrahimi, Das Paradies meines Nachbarn
Ein neuer Chef, Ali-Najjar, stellt das Studio für Produktdesign in München auf den Kopf. Er ist arrogant, laut, er provoziert, entlässt Mitarbeiter, nur um sie durch eigene Leute zu ersetzen und renoviert sein Büro von Grund auf neu. Er ist ein Stardesigner, der schon in vielen Talkshows aufgetreten ist und man erfährt, dass er als Kindersoldat im ersten Golfkrieg der Achtzigerjahre war und es alleine mit 14 Jahren bis nach Deutschland geschafft hat. Niemand kann sich seiner Geschichte und seinem Charisma ganz entziehen. Vor allem nicht Sina, ein Mitarbeiter, den er nicht entlässt, sondern sogar seine Hilfe erbittet. Er soll für ihn in Dubai einen Mann treffen, der einen wichtigen Brief für Ali-Najjar hat. Sina nimmt den Auftrag an, denn er befindet sich in einer Midlife-Crisis und in seiner Ehe kriselt es. Er weiß nicht, auf was er sich eingelassen hat. Was hat es mit diesem geheimnisvollen Unbekannten und dem Brief auf sich?
Ein Buch über den Irakisch-Iranischen Krieg, über Schuld und Vergebung, Fremd sein und Ankommen, aber auch über die Identität als Mann und die Verantwortung als Eltern. Trotz des schweren Themas ist es witzig und originell geschrieben. Ein Buch mit Tiefgang.